Märchenwanderung durch den Bergpark
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- Veröffentlicht: Freitag, 27. Januar 2017 16:46
- Geschrieben von Britta Aufermann
Ein märchenhafter Bergpark voller Schnee erwartete uns. Klirrende Kälte und ein Himmel voller funkelnder Sterne überraschten uns. Die Elfen, Feen und Zwerge hatten sich wirklich Mühe gegeben für gutes Wetter und klare Sicht zu sorgen, denn "der Bergpark liebt die Märchen", so Kirsten Stein, unsere Märchenerzählerin, die unsere Fantasie mit ihren sorgsam gewählten Worten auf die Reise schickte.
Ausgestattet mit Laternen stapften wir hinter ihr her in den Wald. Gespannt darauf, was sich ereignen wird. Nach einigen Minuten durch den Schnee fanden wir uns im Halbkreis unter einer großen Buche wieder, deren Äste vereist und voller Schnee still im Winterschlaf lagen.
Unsere Erzählkünstlerin führte uns in die Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat, und wir lauschten andächtig ihren Worten über das "Wasser des Lebens". Der kranke König sollte geheilt werden und die Missgunst trieb schlimme Blüten für den Jüngsten der Söhne. Denn fast hätte es ihn das Leben gekostet, seinem Vater zu helfen. Doch am Ende ging alles noch glimpflich aus. Er bekam die Prinzessin und die wahren Werte siegten wieder einmal.
Bezaubert vom Glanz der Stadt, deren Lichter tief im Tal schimmerten wie Perlen, Smaragde und Rubine, wurde die Schönheit dieses Ortes bis in die Seele spürbar, während wir uns im Schein der Laternen dem nächsten Märchen näherten: "Jorinde und Joringel". Wohl dem, der stets den richtigen Gegenzauber in der Tasche hat, um die verwunschenen Prinzessinnen zu retten. Die berührende Mythe der Sternenblume und das Märchen des großzügigen Sterntalermädchens sollten den Abschluss unserer 2-stündigen Winterwanderung durch den zauberhaften weißen Bergpark bilden.
Doch so recht wollten wir unsere leidenschaftliche Erzählerin nicht gehen lassen. Allzu schön waren die Bilder, die sie mit Worten in unser Gemüt malte. So trug es sich zu, dass sie uns zum Abschied noch eine Warnung mit auf den Weg gab. Die Geschichte vom "Henner un' 'm Änne", die uns zeigte, dass es genau zu bedenken ist, wie wir mit unseren zutiefst menschlichen Wünschen verfahren sollten. Und so verließen wir etwas wehmütig die Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat, und kehrten ein in das Restaurant Herkules-Terrassen, dass kulinarisch keine Wünsche offen ließ.
Wenn es wahr ist, dass Herzenswünsche immer erfüllt werden müssen, dann bin ich schon auf der nächsten Märchenwanderung mit unserer zauberhaften Erzählerin, denn das habe ich mir gewünscht.
Gayala Ricoletti