Veranstaltung "Verantwortung im Internet"
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- Veröffentlicht: Samstag, 17. November 2012 10:47
- Geschrieben von Stefan Pietsch
Am Donnerstag, 15.11.2012 fand auf Schloss Waldeck eine Veranstaltung zum Thema "Verantwortung im Internet" statt.
Im ersten Vortrag des Abends informierte Herr Stephan Moers, Inhaber der Stephan Moers Sicherheitsberatung e.K., zunächst über allgemeine Gefahren im Bereich Datenschutz. Er machte den Zuhörern mit vielen Beispielen aus dem Alltag bewusst, wie sträflich jeder in der Praxis das Thema Datenschutz vernachlässigt. Der verantwortliche Umgang mit Benutzeranmeldungen und Passworten beispielsweise kann bereits viele Gefahren verhindern. So sollte jeder darauf achten, Passworte mit Bedacht auszuwählen und hierbei nicht Geburtsdaten, Namen von Kindern oder Haustieren zu verwenden. Außerdem ist es wichtig, bei unterschiedlichen Diensten im Internet nicht immer wieder die gleichen Anmeldedaten zu verwenden. Häufig haben Administratoren von Internetservern Einblick in Kundendaten und könnten sich so mit diesen Informationen eventuell bei anderen Dienstleistungen unerwünschten Zugriff verschaffen.
Jeder speichert heutzutage viele Informationen wie beispielsweise Kontaktdaten, Geburtsdaten, E-Mail-Adressen und teilweise noch sensiblere Daten von Familie, Freunden, Kollegen, Geschäftspartnern etc. elektronisch, sei es auf dem Computer oder im Mobiltelefon. Keiner möchte, dass eigene Daten im Internet verbreitet werden. Da ist es nur einleuchtend, dass man auch mit den über andere gespeicherten Daten verantwortlich umgehen muss. Hierzu gehört eine Grundabsicherung des eigenen Computers mit aktuellem Betriebssystem, Firewall und Virenscanner genauso wie Vorsicht im Umgang mit Apps auf Mobiltelefonen. Es gibt heute in der Regel keine kostenlosen Dienste, im Zweifel zahlt man mit seinen Daten!
Herr Moers machte durch viele Beispiele deutlich, dass bei allen technischen Möglichkeiten immer noch der Mensch die größte Gefahr bei der Ausspähung von sensiblen Daten und sicherheitsrelevanten Zugriffen ist. Wichtig ist, so wenig Daten wie möglich herauszugeben und immer auch sicherzustellen, dass derjenige, mit dem man kommuniziert (Telefon, Chat o.ä.), auch derjenige ist, von dem man glaubt, mit ihm Kontakt zu haben. Jeder muss sich Fragen, steckt hinter einem Bild oder Namen im Internet auch tatsächlich diese Person?
Im zweiten Teil des Abends standen dann neben Herrn Moers noch weitere Experten den Zuhörer für ihre Fragen zur Verfügung: Herr Nicoló Martin, Marketingleiter der enercast GmbH und Moderator der XING-Netzwerkgruppen Kassel und Göttingen, konnte dabei viele Informationen zur Nutzung von sozialen Netzwerken beisteuern. Herr Detlef Falkenhain, Kriminaloberkommissar des Polzeipräsidiums Nordhessen im Bereich Internet und neue Medien, wusste hingegen von den Schattenseiten der Internetnutzung zu berichten.
Viele Fragen der Zuhörer drehten sich dabei um das Thema soziale Netzwerke, Aufklärung und Sensibilisierung von Jugendlichen sowie den rechtlichen Auswirkungen von Missbrauch des Internets. Zusammenfassend wurde den Zuhörern dabei deutlich, dass es sehr wohl einige rechtliche Möglichkeiten gibt, Missbrauch, Mobbing oder ähnlichen Themen entgegenzuwirken. Wichtig ist hierbei jedoch, dass schnell gehandelt wird und mögliche Beweise gesichert werden. Zugriffsdaten und IP-Adressen von möglichen Straftätern werden durch die Internetprovider bereits nach wenigen Tagen gelöscht.
Klar wurde aber auch, dass man speziell Jugendliche mehr für das Thema sensibilisieren muss. Hier sind vor allem die Eltern gefragt, ein Bewusstsein für die Gefahren schaffen und ihre Kinder nicht allein und unbeobachtet beim Umgang mit dem Internet zu lassen.